Sicherlich kennt jeder diese kleinen Momente im Leben wo einem andere ein gutes Gefühl geben. Das kann sein, dass jemand so aufmerksam ist und Dir die Tür aufhält, wenn Du mit den schweren Taschen durch den einsetzenden Regen angelaufen kommst. Das kann aber auch “nur” das Anlächeln des Gegenübers in der Bahn nachhause sein, wenn dein Tag eigentlich schlecht war. Durch das Lächeln ändert sich aber plötzlich deine Laune zum Guten. Es sind kleine Momente der Beachtung, des Gefühls gesehen und verstanden zu werden, die uns positiv gefangen nehmen. In diesen Momenten fühlen wir unsere tiefe innere Dankbarkeit. Auch wenn uns das teilweise selbst kaum bewußt ist. Diese Dankbarkeit ist immer in uns. Nur fühlen wir sie leider nicht so oft.

Selbstlos oder bloss ein Handel?
Sie wird sehr oft überlagert von anderen Gefühlen. Normalerweise geht es immer darum uns zu beweisen. Wir wollen nicht das der Chef mit uns schimpft, daher geben wir unser bestes. Wir wollen auch nicht dass die Eltern oder die Familie sauer auf einen ist, auch wenn wir vielleicht selbst etwas ganz anderes machen wollten. Wir müssen erst dieses Ziel erreichen um dann vielleicht irgendwann mal das haben zu können was wir eigentlich wollen. Immer geht es darum zu beweisen was man, ja, das man es Wert ist. Um so schöner kommen uns die Momente vor, in denen wir eben etwas “geschenkt” bekommen ohne Gegenleistung. Und wenn es nur ein Lächeln ist, es hat dir gegolten und eben nicht der Tatsache, dass Du gerade irgendwas beweisen hast. Das löst Dankbarkeit in uns aus.
Das spannende ist, dass dieses Gefühl etwas beweisen zu müssen, letztlich von uns selbst gemacht wird. Der Chef will nicht, dass Du Deine Arbeit ablieferst, der will, dass er selbst Dinge beweisen kann und zwar die Fähigkeiten seiner Firma. Dazu braucht er Ergebnisse. Auch wir fordern immer wieder Ergebnisse von anderen und lassen uns deshalb auf Kompromisse ein, wenn andere etwas von uns fordern. Das ist ein dauerndes Geben und Nehmen, das letztlich zu einem Ausgleich führt, aber auch eine Falle sein kann, wenn es darum geht für sich selbst geliebt zu werden. Wir lieben andere dafür das sie funktionieren und werden geliebt weil wir funktionieren, nicht weil wir sind wer wir sind. Das ist eine fatale Falle.
Dein ganzes Leben ist ein Deal und kein Leben mehr.
Wenn die Angst nicht genug zu sein erst mal von dir Besitz ergriffen hat, dann ist es schwer sich davon wieder zu lösen. Das untergräbt unser Selbstbewusstsein unsere eigene innere Stärke unsere Neugier die wir mal hatten. Dein ganzes Leben ist plötzlich nur noch ein Deal und man verliert seine eigenen Ziele, Träume, Wünsche und letztlich sogar Werte aus den Augen. Über diese kleinen Momente der Dankbarkeit, kannst du aber dieses Ursprüngliche in dir wieder fühlen. Du bekommst etwas, ohne dass Du dafür extra was tun musstest. Es tut gut, jedem von uns. Niemand wächst, in dem er andere schlecht behandelt. Aber alle fühlen sich besser und werden besser wenn Du andere Gut behandelst. Wenn Du aufmerksam, empathisch bist und anderen diese Dinge schenkst, einfach so, ohne Gegenwerte dafür zu fordern oder zu erwaeten. Das kann man üben.
Der Schlüssel zur Menschlichkeit.
Dankbarkeit ist erlernbar, in dem Du selbst andere beschenkst z.b. mit kleinen Gesten, mit kleinen Hilfen, mit Leistungen ohne erwarteten Gegenwert. In diesem Handeln liegt letztlich vielleicht der Kern der Menschlichkeit verborgen. Es gibt im Tierreich viele Symbiosen. Nilpferde lassen sich zum Beispiel von Vögeln die Zähne putzen. Da sitzen dann kleine Vögel in den riesigen Mäulern und dürfen ungestört in den Zähnen picken. Für uns sieht das nach ziemlicher Gelassenheit des Nilpferds aus und vielleicht ein wenig nach Draufgängertum beim Vogel. In Wahrheit ist das ein Deal. Eine Win-Win Situation. Der Vogel hat was zu futtern und das Nilpferd saubere Zähne, die sich so nicht entzünden und das Tier insgesamt gesund und munter halten.

Die Natur hat viele Symbiosen geschaffen. Die einzigen, die etwas auch mal ohne Win Win tun können, also wirklich selbstlos, sind wir Menschen. Selbst die schönsten Blüten blühen nicht, weil sie andere erfreuen wollen so schön bunt, sondern damit sie bestäubt werden. Ohne Bestäubung gehen sie einfach zu grunde und leben nicht weiter. Daher sind die schönen Blüten auch ein Zeichen der Sorge. Wir Menschen können es aber auch als Zeichen der Dankbarkeit anerkennen, wenn wir sehen, dass die Bienchen um die Blüten schwirren. Wir Menschen können heute dankbar sein, für die Schönheit der Natur. Das ging unseren Vorfahren beim jagen vielleicht noch nicht so, aber wir können Dankbar sein, dafür in dieser Natur mit allen Sinnen genießen zu können. Diese zutiefst menschliche Fähigkeit sollten wir uns bewahren und sie kultivieren.
Was wir gelernt haben und wie wir daraus die Zukunft bauen.
Die letzten Wochen und Monate haben uns alle immer wieder an unsere Grenzen gebracht. Aber vielleicht haben Sie uns auch nur gezeigt, dass wir vorher drauf und dran waren unsere Menschlichkeit zu verlieren, in dem wir auch im reinen Win-Win immer tiefer drin steckten. Wir haben in den letzten Jahren viel Egoismus erlebt und erleben ihn natürlich bis heute noch. Trotzdem haben uns die letzten Wochen und Monate auch auf uns selbst zurück geworfen. Also nicht auf das Ego, das wird ziemlich klein, wenn es sich mit sich selbst beschäfftigen darf. Mehr auf unsere eigentlichen unsere tieferen Beweggründe. In einer Welt ohne viel Ablenkung kann man zur Besinnung zurück finden und dadurch auch seine Dankbarkeit kultivieren. Dankbarkeit den Ärzten:inne, Pflegern:innen, dem ganzen Krankenhauspersonal aber auch der Kassierer:innen im Supermarkt gegenüber z.b.
Vielleicht sollten wir mit dieser Dankbarkeit, mit dem Respekt anderen gegenüber, der Besinnung auf all die Dinge die wirklich wichtig sind in die Zukunft sehen. Weihnachten ist vorbei und heute ist Silvester. Ohne das geschiebe über tausend Märkte und die vielen Dinge die wir sonst denken zu brauchen, war es auch ein besinnliches Fest dieses Jahr. Vielleicht schöner als so maches Fest mit vielen GEschenken aber auch riesen Streit unter dem Baum. Und jetzt kommt 2021. Unser Team hat im Dezember auch eine kleine Auszeit genommen. Wir wollten uns aber nicht verabschieden ohne unsere Dankbarkeit zu zeigen. Wir sind jedem Dankbar der hier auf der Seite war und sein wird. Danbar für euer FEeedback, eure Ideen und dafür zu sehen, dass wir dem ein oder anderen so helfen konnten. Und in 2021 werden wir gemeinsam durchstarten.
Frohes Neues Jahr.